„Artabaner“ berichteten über ihre Reise nach Georgien

©Wolfgang Wolman

Im Anschluss an unsere Monatsfeier am 12. Oktober mit jahreszeitlich geprägten Beiträgen wie „Autumn leaves“ – gesungen von Schülerinnen der Oberstufe, einem „Herbstspaziergang“ der zweiten Klasse, Beiträgen aus dem Fremdsprachenunterricht wie das Singspiel „Five little monkeys jumping on the bed“, Vorführungen aus dem Sportunterricht u.v.m., lud die Gruppe „Artaban“ in den Physiksaal ein.

Untermalt von einer Bilder-Präsentation erzählte eine Delegation von acht jungen Leuten, darunter auch drei Heidenheimer Waldorfschülerinnen, von ihrer Reise nach Georgien: Mit Zeltplanen, Kochgeschirr und Gitarre im Gepäck starteten in den Sommerferien 12 „Artabaner“ aus Deutschland in eine dreiwöchige Expedition nach Georgien.  Aus ökologischen Gründen hatte sich die Gruppe dafür entscheiden,  nur für den Rückweg zu fliegen  und nahm daher eine fast einwöchige Anreise in Kauf. Mit dem Zug führte der Weg über Österreich und Ungarn in die Ukraine und von dort mit der Fähre über das Schwarze Meer nach Georgien. Erstes Ziel in Georgien war „Temi“, eine gemeinnützige Organisation und Lebensgemeinschaft für Menschen mit Behinderungen. Drei Tage halfen die Artabaner in Temi bei landwirtschaftlichen Tätigkeiten wie der Kartoffelernte oder beim Pflücken von Brombeeren, bevor sich die Gruppe zum Wandern in den Kaukasus aufmachte.

Mit eindrucksvollen Fotos erzählten die Georgien-Wanderer von Ansiedlungen ohne Einkaufmöglichkeiten, in denen die Menschen ausschließlich von dem leben, was sie selber erzeugen, türkisfarbenen Bergseen, zu überwindenden Höhenmetern und Gletschern, und leider auch von überraschend viel Müll auf den beliebten Wanderrouten – aber nicht zuletzt von der Gastfreundschaft der Menschen dort. Gastfreundschaft in Form eines Nachtquartiers erfuhren die jungen Leute auch in der Waldorfschule in Odessa vor der Überfahrt nach Georgen und der Christengemeinschaft in Tbilissi (Tiflis), bevor es über Riga per Flugzeug in die Heimat zurückging.

 

Was ist Artaban?

In ganz Deutschland und zum Teil auch in Österreich gibt es die Fahrtengruppe Artaban. In den Waldorfschulen veranstalten die einzelnen Gruppen regelmäßige Treffen. In diesen Gruppenstunden finden verschiedenste spannende Aktionen statt – es wird gespielt, gemeinsam gekocht, gesungen…

Bei den großen Lagern – Tanzlager im Winter, Oster- und Pfingstlager – treffen sich die verschiedenen Ortsgruppen und verbringen eine gemeinsame tolle Zeit zusammen.

Artaban richtet sich auf die Natur, das gemeinsame Erleben und den Minimalismus aust. Sehr deutlich wird dies beim Osterlager, welches immer in der ersten Osterferienwoche stattfindet. In einzelnen Gruppen wandern wir – mit Essen, Schlafsack und Isomatte im Gepäck – drei Tage lang auf den gemeinsamen Lagerplatz zu.  Am Abend wird ein Schlafplatz gesucht und über dem Feuer gekocht. Ob bei strahlendem Sonnenschein oder bei einem Regenschauer wird gut gelaunt gewandert und am Ziel angelangt viel getanzt und gesungen.

In Artaban sind alle Schüler/innen ab der 4. Klasse herzlich willkommen. Gestaltet wird Artaban von Schülern für Schüler. Ohne Erwachsene regeln, organisieren und planen wir Jugendlichen alles selbst.

Die verschiedenen Lager stärken den Zusammenhalt in den lokalen Gruppen und erzeugen im Zusammensein mit anderen Gruppen ein echtes Wir-Gefühl – sei es bei einem riesigen Feuer mitten im Winter, beim Tanzen mit eigener Musik, beim gemeinsamen Spielen,  Singen in einer Kirche,  beim Kochen auf dem offenen Feuer  oder dem gemeinsamen Start in ein neues Jahr an Silvester.

Artaban lässt die verschiedensten Menschen zusammenkommen und Freundschaften in ganz Deutschland entstehen.