Eine schöne Überraschung erwartete die Schülerinnen und Schüler der Waldorfschule Heidenheim an diesem Montag. Auf dem Stundenplan stand „Schwäbisch“ und unterrichtet wurde von echten Experten auf diesem Gebiet: Der Stumpfes Zieh & Zupfkapelle.
Der Herbstnebel zog noch durch das Tal als der Tourbus der Stumpfes Zieh und Zupfkapelle kurz vor Unterrichtsbeginn auf den Schulhof fuhr. Im grünen Klassenzimmer versammelten sich schnell interessierte Schülerinnen und Schüler.
„En schöna gudda Morga“ schallt es von Manne zur Begrüßung über den Schulhof. Diese wird von den Kindern freudig erwidert. Nach einer Vorstellung der Band durch Flex schreitet Benny schnell zur Lernstandserhebung: „Bei wem von Euch wird dohoim eigentlich no schwäbisch gschwätzt?“. Sofort wird klar – hier gibt es noch Nachholbedarf!
Die Grundlagen werden kurz erklärt: Das „T“ wird zum „D“, das „P“ zum „B“: Debbich, Disch, Babbadeggl, Baba, Bobo, … Die Kinder lernen schnell und mit Begeisterung.
Aufgelockert wird die Schulstunde immer wieder von musikalischen Klassikern der Stumpfes – nicht ohne pädagogischen Hintergrund: Im Anschluss wird abgefragt, welche schwäbischen Begriffe noch hängengeblieben sind.
Die Kinder erfahren auch einiges über die Instrumente, die inzwischen in der Morgensonne blitzen und der eine oder andere hat inzwischen wahrscheinlich schon nachgeschaut, ob bei Oma noch ein Waschbrett auf dem Dachboden liegt: Ein tolles Instrument mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten – wie man von Flex lernen konnte.
Für die bereits fortgeschrittenen Schwäbisch-Experten hatte Selle noch einige Zungenbrecher im Gepäck. „Brautkloid bleibt Brautkloid ond Blaukraut bleit Blaukraut“ oder „Dr Papschd hot´s Schbätzle-Bschdeck zschbäd bschdelld“ wiederholten die Schülerinnen und Schüler eifrig.
Zur Sicherung des Lernerfolges überreichten die Stumpfes am Ende der Schulstunde allen Kindern ein „Schulheft“, damit die wichtigsten Texte, Lieder und Begriffe noch einmal nachgeschlagen werden können.
Schnell noch ein Autogramm ergattert – diese Schulstunde wird vielen in guter Erinnerung bleiben.
Möglich gemacht wurde diese besondere Art des Unterrichts durch eine Projektförderung des Landes im Förderprogramm „Kunst trotz Abstand“.