Ende März verbrachte unsere 6. Klasse eine erlebnisreiche Woche im Waldschulheim Burg Hornberg im Nordschwarzwald. Auf dem Stundenplan standen nicht Mathematik oder Deutsch – sondern Waldarbeit, Naturkunde und gemeinschaftliches Leben inmitten eines der wichtigsten Lebensräume unseres Landes: dem Wald.
Der Wald in Baden-Württemberg ist Lebensraum, Rückzugsort und Wirtschaftsgut zugleich. Er bedeckt etwa ein Drittel der Landesfläche. Dennoch wissen wir oft erstaunlich wenig über seine ökologischen Zusammenhänge, seine Geschichte, die dort lebenden Tiere und Pflanzen – oder die Menschen, die im und mit dem Wald arbeiten. Das Waldschulheim Burg Hornberg bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, all dies aus erster Hand zu erleben.
Das Konzept ist einfach, aber wirkungsvoll: vormittags wird gemeinsam im Wald gearbeitet aber auch die Mitarbeit im Haus bspw. bei den Essensvorbereitungen oder dem Heizdienst sind ein wertvoller Bestandteil des Praktikums. Dadurch leisten die Schüler nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Pflege des Waldes und zum Gemeinschaftsleben auf der Burg, sondern verdienen sich auch einen Teil ihres Aufenthalts selbst. Das praktische Tun fördert Verantwortung, Selbstständigkeit und Teamgeist.
Gemeinsam mit Förstern führten die Schüler handfeste Waldarbeiten durch: Fällen, Entasten und Entrinden von Fichtenstämmen mit Buschmannsäge, Handsägen, dem traditionellen Schäleisen oder anderen Forstwerkzeugen. Die bearbeiteten Stämme werden später bspw. als Baumaterial für Hochsitze verwendet oder kommen anderweitig zum Einsatz.
Am Nachmittag fanden verschiedene gemeinschaftliche Aktivitäten statt, so wurden beim Projekt „LandArt“ aus vielerlei Naturmaterialien wunderbare Landschaften und Gebilde kreiert. Ein besonderes Erlebnis war der Orientierungslauf mit Karte und Kompass, bei dem mehrere Stationen im Gelände aufgesucht werden mussten oder ein Ausflug ins nahegelegene Museum.
Abgerundet wurde die Woche noch durch einen gemütlichen Lagerfeuerabend mit Stockbrot und selbstgemachtem Popcorn über dem offenen Feuer – ein schöner Ausklang nach intensiven Tagen voller neuer Erfahrungen.
Das Forstpraktikum auf der Burg Hornberg war für die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6 nicht nur lehrreich, sondern auch prägend: Der direkte Kontakt mit der Natur, das handwerkliche Arbeiten und das Leben in der Gemeinschaft vermittelten bleibende Eindrücke – und ein tieferes Verständnis für den Wald und seine Bedeutung für uns alle.
© Fotos: Waldorfschule HDH