Vom 19.-23. September 2022 nahmen die Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse in Begleitung verschiedener Lehrerinnen und Lehrer im Rahmen des Resilienz Programms am OUTDOOR CAMP teil.
Das Projekt ist Teil eines Oberstufencurriculums: „Resilienz als Entwicklungschance“, welches wir an unserer Schule etablieren wollen. Das Curriculum umfasst Projekte in Klasse 9 bis 12. Wir beginnen mit einer Pilotphase in Klasse 9. Anhand dieser Erfahrungen soll das Curriculum weiterentwickelt werden. Die Verbindung mit der Mittelstufe, mit bereits vorhandenen Praktika und Camps als verbindliches Curriculum von Klasse 5 bis 12 ist geplant.
Das Outdoorcamp fand auf einem Waldcampingplatz in der Nähe von Heidenheim statt. Der umliegende Wald konnte für Aktivitäten, aber auch zum Übernachten auf selbstgebauten Lagerplätzen unter einem Tarp genutzt werden. In der Nacht gab es Temperaturen bis an die Gefriergrenze. Die Jugendlichen standen während des Camps vor unterschiedliche Herausforderungen. Das Schlafen im Freien in dieser Jahreszeit war eine davon.
Hier hatten die Jugendlichen sehr unterschiedliche Ausgangspunkte. Manche hatten schon viele Pfadfinder- oder Zeltlagern erlebt, andere hatten noch nie im Freien geschlafen.
Das Konzept sah deshalb „Challenge by Choice“ in 3 Stufen vor:
- Schlafen im Zelt
- Schlafen in der Jurte
- Schlafen im Wald unter dem Tarp
Eine weitere Herausforderung war die Planung und Organisation der Verpflegung, die in selbstorganisierten Teams stattfand. Die Schülerinnen und Schüler lernten am Feuer auch für größere Gruppen nahrhafte Speisen zuzubereiten. Dabei spielte auch der Aspekt der Herkunft und Verpackung der Produkte eine Rolle.
Der Tag begann mit einer Bewegungsmeditation. Nach dem Frühstück durchliefen die Jugendlichen in kleinen Teams verschiedene Arbeitseinheiten unter den Überschriften Mathematik in der Natur, Wildniswissen – lernen und praktizieren und „Adventure-based learning“ (ABS). In allen drei Gebieten konnten die Schülerinnen und Schüler physische wie intellektuelle Probleme einzeln und im Team bewältigen. Jede Einheit bot Zeit zur Besinnung und Reflektion, allein oder in der Gruppe. Am Nachmittag gab es Gemeinschaftsaktionen wie Playfighting oder Capture the Flag, aber auch Zeit für einsame Naturbetrachtungen. Am Abend nach dem gemeinsamen Essen wurde sich am Freuer zu einem „Council“ getroffen, angelehnt an die von der Ojai Foundation in Kalifornien entwickelte Form. Später wurde je nach Stimmung noch gesungen und erzählt.
Zeitlicher Ablauf 2022
Das Resilienztraining dauerte insgesamt zwei Wochen und war Teil einer 4-wöchigen Mathematikepoche.
Die Epocheninhalte können zukünftig variieren, je nachdem welche Themen vertieft werden sollen. Das Projekt lief bilingual in Englisch und Deutsch ab.
- Woche – Vorbereitungswoche in der Schule
- Planung des Camps durch die Schülerinnen und Schüler an der Schule in Teams
- Planung und Beschaffung des Equipments fürs Campen im Herbst
- Planung und Beschaffung der Versorgung
- Soziales Kompetenztraining in Kleingruppen
- Jurtenbau Übung
- Arbeitsgruppen zu Ökologie und Lebensstil sowie Angewandter und reiner Mathematik
- Woche – Outdoor Camp Woche in der Natur
- Anfahrt mit dem Fahrrad
- Etablierung des Camps auf dem Zeltplatz und im Wald, Etablierung der Tagesstruktur
- Leben und Arbeiten im Camp
- Abbau des Camps und Heimfahrt mit dem Fahrrad, Abschlussaktivität an der Schule
Stimmen von Schülerinnen und Schülern aus Klasse 9:
„Das Camp war sehr hart und anstrengend, aber es war, glaube ich, gut für das Selbstbewusstsein.“
„Ich fand die sportlichen und abenteuerlichen Aktivitäten total cool, auch Mathe hat extrem viel Spaß gemacht. Vor allem weil man in so kleinen Gruppen war. Auch das Essen kochen war nett. Ich fände es nur cool, wenn es noch ein bisschen abenteuerlicher wäre.“
„Also ich würde es auf jeden Fall nicht mehr im Herbst machen. Es war viel zu kalt.“
„Ich finde es gut, dass so etwas stattgefunden hat. Ich fände es toll, wenn es auch in anderen Klassen weitergeführt wird.“
„Nützlich war, dass wir gelernt haben wie man Feuer ohne Streichhölzer macht.“
„Das Erlebnis war spannend und schön, weil man durchgehalten hat. Vor allem wenn man sowas wie draußen schlafen noch nie gemacht hat.“