In Ehrfurcht empfangen
In Liebe erziehen
In Freiheit entlassen
Eine besondere Bedeutung obliegt den ersten drei Lebensjahren des Kindes. In naturgegebener Gesetzmäßigkeit und doch individueller Abfolge durchläuft das kleine Kind fundamentale Entwicklungsschritte. In diesen drei Jahren erlernt das Kind die drei Grundfähigkeiten GEHEN, SPRECHEN und DENKEN. Aufgrund dieser enormen Entwicklungskomplexität in einer so kurzen Zeit liegen uns Erzieherinnen die Bewegungsentwicklung, die Bindungs- und Beziehungspflege sowie die Achtsamkeit in der körperlichen Pflege (Wickeln, Anziehen usw.) besonders am Herzen.
Der Alltag in unseren Krippen ist gestaltet durch Rhythmus und Wiederholung.
Der gegliederte Tageslauf gibt dem kleinen Kind Sicherheit und Orientierung.
Die sich wiederholenden Tätigkeiten, Lieder und Rituale im Tages- und Wochenrhythmus vermitteln Vertrauen und Geborgenheit. Diese rhythmische, aber nicht starre Zeitgestaltung im Tageslauf fördert die seelische Gesundheit des Kindes.
Die Bewegungsentwicklung wird durch entsprechende Möbel-, Raum- und Gartengestaltung unterstützt. Aufrichten, Klettern, Steigen, Balancieren, Hüpfen, jede Art von Bewegung werden vielfältig ermöglicht. Hand in Hand mit der Bewegung wird die Sprachentwicklung durch wiederkehrende Lieder, Sprüche, Kniereiter und Kosereime unterstützt. Bei der Entwicklung des Denkens spielen handgreifliche, motorische und sensorische Prozesse und Aktivitäten eine ausschlaggebende Rolle. Die Welt wird „begriffen“, um sie zu verstehen. Durchschaubare Tätigkeiten und Abläufe wie Waschen, Backen, Gartenpflege, u.v.m. sind hierfür die Grundlage. Nachahmung ist der Antrieb des Kindes. Die Erzieherin bzw. der Erwachsene ist dabei das Vorbild, welchem das Kleinkind bedingungslos vertraut.
Wir pflegen einen achtsamen und respektvollen Umgang mit dem Kind; dabei findet eine intensive Zuwendung in der Pflegesituation statt. Wir vermitteln dem Kind Sicherheit und Geborgenheit in unseren Handlungen. So wird das Kind beim Wickeln in die Tätigkeit miteinbezogen, mit liebevoller Sprache begleitet und eigene Impulse des Kindes werden angeregt und ergriffen. Dies erfordert für uns Erzieher ein großes Maß an Einfühlungsvermögen und genauer Beobachtung. Somit findet keine mechanisch ablaufende Pflege statt. Intensiv kann sich das Kind seinen motorischen, sprachlichen und sozialen Bedürfnissen in Zwiesprache mit dem Erzieher hingeben, um sich dann wieder zufrieden auf seine Umgebung einlassen zu können.
Natürlich gilt es auch, die leiblichen Bedürfnisse des Kleinkindes zu stillen. Es gibt zwei Mahlzeiten am Tag, die im Tageslauf bei und mit den Kindern zubereitet werden, wodurch beim Kind schon vor dem Essen die Sinneswahrnehmung angeregt wird.
Wir verwenden ausschließlich Lebensmittel aus biologischem (biologisch-dynamischem) Anbau. In einer lebendigen und wohlgestalteten Umgebung geben wir dem Kind Raum für seine individuelle Entwicklung.
Einen besonderen Stellenwert haben in unserer Einrichtung die Erziehungspartnerschaft und Elternarbeit. Ein regelmäßiger offener Austausch, sei es an Elternabenden, Hausbesuchen und Elterngesprächen, bietet einen fruchtbaren Boden und ein gesundes und aufrichtiges Um- und Entwicklungsfeld für das kleine Kind.